Insights
Stolpersteine in Onlineshops
Wie wir ein mittelständisches Unternehmen erfolgreich in den E-Commerce geführt haben
14.10.25
Philipp Schindler
Die Einführung eines Onlineshops ist mehr als nur ein technisches Projekt – sie bedeutet Veränderung. Für Prozesse, für Mitarbeitende, für die gesamte Unternehmenskultur. Wie tiefgreifend dieser Wandel sein kann und wie wichtig es ist, einen erfahrenen Partner an der Seite zu haben, zeigt das folgende Beispiel aus unserer Praxis.
Ausgangslage: Ein starkes Unternehmen – ohne digitalen Vertriebskanal
Unser Kunde: eine mittelständische Brauerei mit solider gewachsener Vertriebsstruktur und einer treuen Kundschaft mit Sitz im DACH Raum. Das Unternehmen verfügte über loyale Kunden, ein solides Produktportfolio – aber keinen digitalen Verkaufskanal. Der E-Commerce sollte „endlich mal angegangen“ werden.
Die Entscheidung fiel auf Shopware als zukunftsfähige E-Commerce-Plattform mit hoher Flexibilität, modernem API-First-Ansatz und der Möglichkeit, individuelle Erlebniswelten zu schaffen. Unsere Aufgabe: Den gesamten E-Commerce-Prozess aufzubauen und den Kunden bei der digitalen Transformation zu begleiten.
Phase 1: Erste Hürde – Akzeptanz im Unternehmen
Schon in der Planungsphase zeigte sich eine der größten Herausforderungen: interne Akzeptanz. Während die Geschäftsführung die Notwendigkeit eines digitalen Vertriebswegs klar erkannt hatte, herrschte in Teilen der Belegschaft große Skepsis:
- „Das läuft doch gut so, wie es ist.“
- „Online verkauft unsere Zielgruppe doch eh nicht.“
- „Wer soll das alles pflegen?“
Wir haben in dieser Phase nicht einfach „nur Technik geliefert“, sondern Vertrauen aufgebaut. In Workshops, Gesprächen und kurzen internen Live-Demos haben wir Ängste abgebaut, Potenziale gezeigt und erste kleine Quick-Wins erzeugt – etwa die automatisierte Anzeige von Lagerbeständen für interne Teams oder eine Voransicht des neuen Shopdesigns mit bestehenden Inhalten.
Phase 2: Technische Integration – Komplexität transparent gemacht
Die größte Herausforderung in der technischen Umsetzung war das Zusammenspiel bestehender Systeme – insbesondere:
- das ERP-System, das keine moderne Schnittstelle hatte,
- ein veraltetes PIM, das keine verlässliche Produktdatenstruktur lieferte,
- und eine interne IT, die mit parallelen Projekten bereits stark ausgelastet war.
Statt an diesen Punkten zu scheitern, haben wir Brücken gebaut:
- Wir haben eine individuelle Middleware entwickelt, die als Dolmetscher zwischen ERP und Shopware fungiert – stabil, dokumentiert und jederzeit erweiterbar.
- Wir haben das PIM temporär „übernommen“, strukturiert und migriert – mit dem Ziel, mittelfristig Pimcore als neue PIM-Lösung zu etablieren.
- Wir haben Prozesse nicht nur technisch abgebildet, sondern gleich vereinfacht und automatisiert – von der Preislogik bis zur Verfügbarkeitsanzeige.
Dank Shopwares API-Struktur und unserer Erfahrung im Bereich Systemarchitektur konnten wir einen vollständig vernetzten Shop aufbauen – inklusive ERP-Anbindung, automatischer Kundenanlage, Zahlungsmethoden, Versandintegration und Newsletter-Schnittstelle.
Phase 3: Sichtbarkeit & Nachfrage – Erfolgreich von Anfang an
Parallel zur technischen Einführung haben wir den Kunden auch im digitalen Marketing strategisch begleitet, um dem neuen Shop die nötige Sichtbarkeit zu verschaffen – und das mit erstaunlichem Erfolg.
Unsere Maßnahmen im Überblick:
- Entwicklung einer passgenauen Marketingkampagne zum Shop-Launch, abgestimmt auf Zielgruppe, Produkte und Saisonalität.
- Keyword-optimierter Content in allen relevanten Shop-Bereichen (Kategorietexte, Landingpages, Produktbeschreibungen), um organischen Traffic systematisch aufzubauen.
- GA4-Tracking zur detaillierten Analyse des Nutzerverhaltens – welche Kanäle funktionieren, welche Seiten performen, wo gibt es Absprünge?
- Begleitung auf Social Media: Gezielte Postings, Community-Aufbau und bezahlte Kampagnen, um Reichweite und Interaktion schnell zu steigern.
Das Ergebnis: Ein überdurchschnittlich hohes Bestellaufkommen bereits in den ersten Wochen nach dem Launch – nicht zuletzt, weil Strategie, Technik und Kommunikation Hand in Hand gingen.
Ergebnis: Ein Onlineshop, der lebt – und ein Unternehmen, das für die Zukunft gerüstet ist
Heute betreibt unser Kunde einen leistungsstarken, voll integrierten Onlineshop auf Basis von Shopware – mit diversifizierten Versandstrategien, intelligenten Cross-Selling-Logiken und einer personalisierten Kundenansprache. Die Prozesse laufen automatisiert, die Mitarbeitenden haben das System akzeptiert – und das Unternehmen ist nun breiter aufgestellt und hat deutlich mehr Instrumente um erfolgreiches Marketing zu betreiben.
Die digitale Sichtbarkeit steigt kontinuierlich, und der Onlinevertrieb ist zum echten Wachstumstreiber geworden.
Unser Fazit – und Ihre Chance
Die Einführung eines Onlineshops ist kein Plug-and-Play-Projekt. Sie erfordert Know-how, Fingerspitzengefühl und die Bereitschaft, nicht nur Technik, sondern auch Menschen mitzunehmen. Unser Team vereint genau das: digitale Kompetenz, strategisches Denken und praktische Erfahrung aus Dutzenden Projekten.
Wenn auch Sie den nächsten Schritt in Richtung E-Commerce gehen möchten – wir begleiten Sie. Vom ersten Workshop bis zur langfristigen Performance-Optimierung.
Lassen Sie uns gemeinsam digitale Erfolge gestalten.
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